Endlich GIS frei - Der Weg in die legale GIS-Freiheit

Vorwort
Durch die immer weiter steigenden GIS-Gebühren und die in vielen Augen ungerechte Verteilung selbiger wird die GIS-Gebühr mittlerweile auch ORF-Gebühr genannt, zu Recht wie ich finde. Auch wenn die GIS die Gebühren durch geschöntes Herunterbrechen auf einen Tag zu verschleiern versucht, so ist mehr als offensichtlich wem die Gebühren zugute kommen. In Oberösterreich beträgt die GIS Gebühr 20,93€ pro Monat, davon kommen sage und schreibe 18,93€ dem ORF zugute. Die stetige Qualitätsabnahme des ORF-Programms trägt da nicht zur Entspannung des Ärgers bei.
Gleichzeitig wird das Thema Streaming immer präsenter und ist mittlerweile einer breiten Masse zugänglich. Man macht sich sein eigenes Programm. Wozu also noch am herkömmlichen Fernsehen festhalten? Hier kommt mein Erfahrungsbericht ins Spiel.
Ich habe mich ebenso gefragt, warum ich bei meinem Streaming-Konsum ohne herkömmlichen TV Empfang noch GIS-Gebühr bezahlen soll.

Rechtliche Grundlage - Stand März 2018
Die Grundlage meiner Gebührenfreiheit findet sich in der Entscheidung des VwGH vom 30.06.2015.
Der volle Entscheidungstext kann hier nachgelesen werden.
Die Quintessenz der Entscheidung ist, dass der Gesetzgeber Streaming nicht als Rundfunk im Sinne des RRG verstanden hat und es auch nicht im Sinne des Gesetzesgebers war eine Hintertür zur Vergebührung des Internetzugangs zu schaffen.
Was heißt das für uns?
Solange man keine Geräte, die als Rundfunkempfangseinrichtungen im Sinne des RRG verstanden werden, an seinem Wohnort betreibt ist man nicht GIS-pflichtig. Dabei ist es egal ob diese Geräte betriebsbereit sind und wie oft diese benutzt werden.

Welche Ausnahmen gibt es?
Es wird immer öfter diskutiert ob A1 TV nun Streaming oder Rundfunk ist. Technisch gesehen ist IP TV eindeutig Streaming. Es ist auch bei A1 TV nie garantiert, dass genug Bandbreite für den Dienst zur Verfügung steht. Allerdings besitzt die A1 Box eine eigene Karte und dient unmittelbar zur audiovisuellen Darbietung von Rundfunkinhalten, wenn auch über Streaming Technologie zur Verfügung gestellt. Im Zweifelsfall ist es diese unmittelbare zur Verfügungstellung, aufgrund dessen in einem möglichen Verfahren im Sinne des RRG entschieden wird. Bisher hat jedoch noch niemand den Schritt vor Gericht gewagt um dieses Szenario auszuprozessieren.

Wie werde ich GIS-Frei?
Man muss erst einmal identifizieren, welche Geräte mit Rundfunktechnologie man noch besitzt und sich von diesen trennen. Klingt doch einfach. Wenn man sich einmal vor Augen führt wo mittlerweile überall Rundfunktechnologie verwendet wird, ist es nicht mehr ganz so einfach.
TV Geräte zu identifizieren ist noch vergleichsweise simpel. Komplexer wird es beim Thema Radioempfang. Sei es das Heimkino-System oder das Smartphone mit Qualcom Prozessor. Mittlerweile findet sich in vielen alltäglichen Geräten Rundfunktechnologie.
Der Trick ist gleich beim Kauf darauf zu achten.

Kaufberatung
Eine kompetente Kaufberatung, im Sinne von das ist das beste Gerät für dieses und jenes will und kann ich nicht anbieten. Allerdings kann ich kurz mein Setup beschreiben mit dem ich seit meinem Umzug GIS-frei bin.

TV-Ersatz
Als TV-Ersatz dient mir der NOGIS ONE der gleichnamigen Firma, wie der Name schon sagt besitzt dieses Gerät keinerlei Rundfunktechnologie und ist somit nicht GIS-pflichtig.
Mittlerweile gibt es bereits den NOGIS ONE+ der im Vergleich zum Vorgänger auf dem aktuellen Stand der Technik ist. Während der Vorgänger noch HDMI 1.4 besaß und deshalb 4K nur mit 30Hz unterstützte, sind beim neuen Gerät die Anschlüsse in der Version 2.0 und unterstützen damit 4K mit 60Hz. Außerdem besitzt er im Vergleich zum Vorgänger noch deutlich mehr Anschlüssmöglichkeiten zusätzlich zum bereits bekannten HDMI-ARC für Audio. Was macht den NOGIS ONE so besonders? Eigentlich ist das Gerät ein großer PC Monitor, aber im Vergleich zu sogenannten Public Viewing Displays deutlich erschwinglicher, weshalb er sich perfekt für einen GIS-freien Haushalt eignet.

Heimkino
Dieser Teil war etwas schwieriger, ich konnte während meiner Recherche kein ausgewachsenes Heimkino System finden, welches ohne UKW-Tuner ausgeliefert wird. Für mein Wohnzimmer hab ich mich hier für eine LG S4JR Soundbar entschieden. Erfahrungsgemäß macht diese allerdings mit manchen NOGIS-Geräten Schwierigkeiten, wobei sie bei mir mittlerweile anstandslos funktioniert.
Vorteil einer Soundbar ist, dass man das Audio-Signal des NOGIS über ARC an selbige zur Ausgabe senden kann.Wichtig beim Kauf eines entsprechenden Geräts vorab prüfen ob sich auch wirklich kein UKW-Tuner in diesem Gerät versteckt.
Dafür kann man beispielsweise auf geizhals.at die technischen Daten filtern.

Streamingboxen
Nun zum Kernstück des Ganzen, der Streamingbox. Die wohl verbreitetste Streamingbox ist der Amazon Fire TV, egal ob als Stick oder Box. Apple TV wird auch gerne verwendet.
Nach dem mein Fire TV Stick nach langejahren treuen Diensten das Zeitliche gesegnet hat, hab ich mich jedoch für etwas exotischeres entschieden, ein NVidia Shield TV Pro 500GB.
Das NVidia Shield kommt bereits mit vorinstallierter Amazon und Netflix App, Youtube kann man sehr einfach nachinstallieren. Somit besitzt das Shield schonmal alles was ich nutze, kann aber noch mehr. Seit meinem Grafikkarten Upgrade am Haupt-PC kann ich nun auch übers Heimnetzwerk Inhalte (in meinem Fall Spiele) in 4K auf das NVidia Shield streamen. Ein detaillierter Bericht folgt noch in einem seperaten Post, sobald ich genug Erfahrung mit dem Gerät gesammelt habe.

HTPC
Ja obwohl das NVidia Shield eigentlich all das könnte wofür man einen HTPC verwendet hab ich mir aus übrig gebliebenen Teilen noch einen solchen Wohnzimmer PC zusammengebaut. Das Shield besitzt kein DVD-Laufwerk und ich habe noch etliche CDs und DVDs in meinem Haushalt, weshalb ein Abspielgerät dafür unerlässlich ist. Der HTPC ist außerdem noch mit einer eigenen Grafikkarte ausgestattet um auch einmal ohne den Haupt-PC in den Genuss des Couch Gamings zu kommen.

Sonstige Geräte
An der sehr PC-lastigen Aufstellung meines Setups lässt sich schon herauslesen, dass ich nicht unbedingt ein Konsolenmensch bin, dennoch lassen sich auch Konsolen mit dem NOGIS verbinden, ich besitze beispielsweise eine SNES Mini für das gewisse Retro-Feeling. Wirkliche Retro Konsolen wie die Original SNES oder NES müssen mit einem Analog/Digital Adapter entsprechend angeschlossen werden. Diesbezüglich hab ich allerdings noch keine Erfahrung gesammelt.

Solltet ihr Fragen zu den Themen haben gerne unten in den Kommentaren, ich bekomme nach wie vor Benachrichtungen wenn ein entsprechender Kommentar eintrudelt.
Frohes GIS-Sparen.

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